Online Monatsandacht
Das geistliche Wort zum aktuellen Monat!
Online Monatsandacht Oktober
Das geistliche Wort im Oktober, welches zeitgleich auch immer in unserem HERR-BERGE Journal erscheint. Jeder Bewohner erhält monatlich eine gedruckte Ausgabe des Journals.
Die Güte des Herrn ist`s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Klgl 3.22-23
Die Güte des Herrn ist`s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Klgl 3.22-23 Ärgerlich klingt seine Stimme, als er mit seinem Sprößling schimpft: „Jetzt bin ich aber mit meiner Geduld am Ende!“ Wie schnell geraten wir an die Grenzen unserer Geduld im Umgang miteinander und im Aus- und Durchhalten schwieriger Lebensumstände. Geduld und Treue kommen in unserer Zeit auch eher wenig schillernd, manchmal gar gähnend langweilig daher. Vor Jahren hat Manfred Siebald einmal in seinem netten Lied: „Die Fliege ist tot, ich hab` sie erschlagen, nun habe ich Ruhe, sie reizt mich nicht mehr...“, darüber sinniert: „Was wäre, wenn Gott genauso wär wie ich und gleich erschlüg', was ihm missfällt.“ Auch das Volk Israel durfte immer wieder diese Erfahrung der Güte und Treue des Gottes machen, der einen langen Atem mit seiner Welt im Allgemeinen und seinen Kindern im Besonderen hat. Mitunter fragen wir: Warum greift Gott nicht ein? Warum hat er mein Gebet nicht erhört und wie kann er all das Böse zulassen in dieser Welt?“ Viel seltener fragen wir dagegen: „Wie kann Gott so gnädig sein und warum erlebe all das Gute, ob wohl ich es gar nicht verdient habe?“ Jeremia jedenfalls besinnt sich mitten in seinem Leid und in dem Gefühl, dass auch Gott ihn verlassen habe, auf seine Geduld und Treue. Und zunächst beschreibt er diese Güte Gottes. Der erste Teil des Verses besteht in Aussagen über Gott und seine Barmherzigkeit. Vielleicht muss und will sich Jeremia im Elend und in der Anfechtung selbst Mut zusprechen und sich bewusst an Gottes Barmherzigkeit erinnern. Dann aber – im letzten Satzteil – wird aus dem Reden über Gott und seine Güte eine direkte Anrede: „Deine Treue ist groß!“ Mitten im Satz ein solcher Umschwung. Jeremia redet nicht mehr über Gott sondern er redet mit ihm. So geschieht Veränderung – auch bei uns. Indem wir unsere Klage und unser Lob direkt an ihn adressieren und mit unserem Gott im Gespräch sind, vielleicht sogar unsere Fragen nach dem Warum und Wozu ihm klagen, verändert sich unser Herz und unser Blick – und manchmal dann auch die Situation. „Schüttet euer Herz vor ihm aus liebe Leute.“, so formuliert es Psalm 62,9. Ausgeschüttete Herzen werden dann von Gott mit Frieden, Geborgenheit und neuer Freude gefüllt.
Herzlichst Ihr/Euer Thomas Scheffler